“Resilienz (engl. resilience; lat. resiliere abprallen, sich zusammenziehen), bezeichnet die Widerstandsfähigkeit eines Individuums, sich trotz ungünstiger Lebensumstände und kritischer Lebensereignisse erfolgreich zu entwickeln. Resilienz wird z. T. als Gegenteil zu Vulnerabilität [Verletzbarkeit] verstanden. Allerdings kann man nicht resilient sein, wenn keine stressreiche bzw. traumatische Erfahrung vorliegt: Resilienz manifestiert sich als eine Wiederherstellung normaler Befindlichkeit nach einem Schicksalsschlag.” (Quelle: https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/resilienz)
Der Begriff der Resilienz im Bereich der Psychologie bezeichnet die psychologische Widerstandsfähigkeit eines Menschen vor dem Hintergrund stressreicher Lebensumstände und belastender Erfahrungen. Es geht hier also um das “Trotzdem”. Das Konzept der Resilienz versucht zu erklären, warum Menschen sich trotz schwieriger Umstände, traumatischer Erfahrungen und schwerer Schicksale gut entwickeln können.
Ein Mensch, der psychisch stabil und erfolgreich sein Leben gestaltet und dabei keine widrigen Umstände oder Schicksalschläge erlitten hat, wird demnach nicht als resilient bezeichnet. Bei ihm gab es keine Widerstände, kein Trotzdem.
Resilienzforschung
Das Konzept der Resilienz wurde vor allem bei Kindern erforscht, die trotz schwieriger Lebensumstände zu psychisch stabilen und gesunden Erwachsenen heranwachsen. Im Vergleich dazu zeigen weniger resiliente Kinder bei vergleichbaren Lebensumständen mit höherer Wahrscheinlichkeit psychische Auffälligkeiten (Master, 2001)
Resilienzfaktoren
Es gibt eine Vielzahl von Schutzfaktoren, die auf eine starke Resilienz einzahlen (Lyssenko et al., 2010):
Personale Schutzfaktoren | Biologische | U.a. weibliches Geschlecht, gute Gesundheit |
Kognitive & affektive Schutzfaktoren | z. B. Selbstwert, Intelligenz, Selbstwirksamkeitserwartung, realistische Selbsteinschätzung | |
Familiäre Schutzfaktoren | z. B. Bindungsqualität zu den Geschwistern und Familienkohäsion mit gleichzeitigem Platz zur Entfaltung | |
Soziale Schutzfaktoren | z. B. eine pos. Bindung zu einem Erwachsenen außerhalb der Familie und zu prosozialen Gleichaltrigen sowie die Qualität der besuchten Bildungseinrichtung |
